Sie wollen ein schädliches Verhalten loswerden? Das sind normalerweise Verhaltensmuster, die sich auflösen lassen. Haben Sie den Abschnitt dazu beachtet? Sonst hier!
Definition:
Unterschieden werden zwei Formen von Abhängigkeit, bzw. Sucht:
1. von einer Substanz, einer Droge i.w.S.
2. von einem Verhalten
Entsprechend spricht man bei Substanzabhängigkeit von einem Abhängigkeitssyndrom, bei Verhaltensabhängigkeit von Verhaltenssucht oder Zwangsstörung.
Die häufigsten Abhängigkeiten von einer Substanz sind das Rauchen (Nikotin), Alkohol, Essen, Cannabis. Bewusstseinsverändernde Drogen: Heroin, Kokain, Medikamente. Stimulierende Drogen und halluzinogenen Drogen: Ecstasy, LSD und Ähnliche.
Abhängigkeit von Verhaltensweisen sind Spielsucht, Internetsucht, Fernsehsucht, Sexsucht, Sammlersucht (Messie), begrenzt auch Anorexie und Bulimie.
Über Raucherentwöhnung und was für katasrophale Mechanismen im Körper durch Rauchen in Gang gesetzt werden lesen Sie am besten nach in meinem Artikel Warum Raucherentwöhnung? Viele Raucher möchten periodisch Nichtraucher werden, Zigaretten schmecken nicht mehr, manchmal denkt man an Hypnose oder möglichst eine kurze und schmerzlose andere Methode, nie aber an Therapie. Es besteht kein Bewusstsein, dass psychische Ursachen erschwerend sein könnten. Zu Rauchen aufhören ist zugegeben nicht leicht, selbst wenn man über den Mechanismus aus dem Artikel informiert ist. Dieser kann höchstens einen Anschub geben, wenn man sowieso seit Monaten mit Rauchen aufhören möchte.
Ursachen:
Das Milieu, die Lebensumstände, die Peers (Kollegen), die Familie, das alles spielt sicher eine Rolle. Die Umgebung bestimmt in den meisten Fällen lediglich, in was für eine Abhängigkeit man gerät. Die Voraussetzungen dafür liegen jedoch tiefer. Ist jemand einmal in eine Abhängigkeit geraten, sei es eine psychische oder eine physische, so entwickelt sich eine Eigendynamik, welche auf einem psychischen Mechanismus basiert:
Oft besteht als Auslöser eine psychische Verletzung. Betroffene waren vielleicht zu Beginn unbewusst davon überzeugt, dass sie auf irgendeine Weise nicht genügen. Dieses latente Unbehagen wollten sie beseitigen. Sind sie einmal in eine Abhängigkeit geraten, so verursacht die physische Reaktion ihrerseits ein Unbehagen mit dessen kurzzeitigem Verschwinden die Illusion des Wohlbefindens einhergeht. Ist die Wirkung abgeflaut, möchten die Betroffenen den Konsum oft einschränken oder ganz aufgeben, da ihnen die vielen Nachteile nicht verborgen sind. Zu oft gelingt dies jedoch nicht. Dadurch wird bei jedem gescheiterten Versuch das Gefühl nicht zu genügen zusätzlich verstärkt. Es ist bekannt, dass gescheiterte Versuche, eine Sucht aufzugeben, das Suchtverhalten verstärken.
Lösung:
Es bedarf mehrerer Schritte um eine Sucht endgültig zu überwinden:
- Die körperliche (physische) Abhängigkeit,
- die immer auch vorhandene psychische Abhängigkeit,
- die Angst vor dem Scheitern.
Beispiel, die Abhängigkeit vom Rauchen :
Zuerst ist die physische Abhängigkeit zu beenden. Eine Hauptursache liegt in den Bedürfnissen nach Entspannung oder Aufmerksamkeit. Dies sind zwei wesentliche Zustände, auf welche wir täglich angewiesen sind. Zwei Neurotransmitter (hormonähnliche Substanzen), nämlich Serotonin und Dopamin, sind daran beteiligt. Die Andockstellen für diese körpereigenen Substanzen im Gehirn sind jedoch für Nikotin leichter zugänglich. Nikotin wird zur Ersatzsubstanz, wirkt schneller und verdrängt dadurch die körpereigenen Substanzen. Es ist leichter, mit einer Zigarette zu entspannen oder die Aufmderksamkeit zu steigern. Dadurch entsteht natürlich eine Abhängigkeit, die zuerst behoben werden muss, will man dauernd frei vom Rauchen werden. Beim Rauchen wäre das ein etwa drei Tage dauernder Willensakt, was aber die Sucht noch nicht einfach wegfegt.
Die psychische Abhängigkeit erfordert etwas mehr Aufwand. Diese ist die Sucht, anstrengungslos in einen der beiden Zustände zu gelangen, je nach momentanem Bedürfnis. Wenn der Chef stresst, ist es die Entspannung, wenn noch viel Stoff für eine Prüfung gelernt werden sollte, oder eine anspruchsvolle Aufgabe unmittelbar bevorsteht, ist es die Aufmerksamkeit. Diese Schwierigkeit kann durch Verhaltensmuster verursacht sein, oder es können die geeigneten Techniken fehlen, welche erlernbar sind.
Hinzu kommt die Angst zu scheitern oder wieder in Versuchung zu geraten. Dies kann leicht behoben werden, was den Weg zur Aufgabe ebnet. Siehe zur Technik den Artikel Angst auflösen.
Um eine Sucht loszuwerden (Drogensucht beschränkt, da braucht es oft spezialisierte Einrichtungen), können Sie sich für einen Termin anmelden, entweder telefonisch, oder mit dem Kontaktformular.