Panikattacken lassen sich tatsächlich schnell auflösen. Zudem sind noch lange nicht alle Angstzustände Panikattacken. Es wird mit diesem Wort ähnlich grosszügig umgegangen, wie mit dem Begriff Depression. Eine wirkliche Panikattacke kann bis zu Todesangst führen. Natürlich gibt es auch Abstufungen.
Panik kann man aus verschiedenen Gründen bekommen, ohne dass es sich dabei um eine Panikattacke handelt. Meistens ist es eine spezifische Angst vor etwas. Das ist eine Phobie und keine Panikattacke. Nehmen wir an, jemand hat Flugangst und er fliegt nun aus irgendeinem Grunde trotzdem. Nun kommt das Flugzeug in schwere Turbulenzen und es schüttelt heftig, jemand verletzt sich sogar. Es wird aber nicht besser, sondern noch schlimmer. Nun bricht bei ihm Panik aus. Das muss noch keine Panikattacke sein, eher ist das Flugangst.
Wird das nun aber so heftig, dass er Todesängste hat, der ganze Organismus rebelliert, man glaubt, zu ersticken und der Herzinfarkt stehe unmittelbar bevor. In dem Fall darf man von Panikattacke sprechen.
Für den Betroffenen sieht das natürlich immer anders aus. Er leidet schliesslich auch sehr darunter, keine Frage. Und das Wort Panik drückt dann diese starke Emotion für ihn angemessen aus. Das kann man akzeptieren.
Es gibt nun aber Fälle, wo so eine Panik ganz unerwartet auftritt. Aus hellheiterem Himmel sozusagen. Die Symptome sind auf der Website hier beschrieben. Das ist dann die eigentliche Panikattacke. Der Betroffene sucht reflexartig nach Ursachen. Wir wollen, dass alles seinen ordentlichen Grund hat. Man wird sofort Symptome entdecken. Vor allem das Herz tritt plötzlich ins Bewusstsein, man nimmt den Herzschlag war. Das ist ganz normal. Nicht so für den Betroffenen. Er findet darin eine Erklärung und befürchtet nun den Herzinfarkt.
Etwas vom Schlimmsten und Häufigsten ist der Erstickungsanfall. Der Betroffene schnappt nach Luft wie ein Ertrinkender. Es wird nur noch eingeatmet. Sobald die Lunge gefüllt ist, geht natürlich nichts mehr rein. Die Atmung scheint blockiert. «Hilfe, ich bekomme keine Luft mehr!»
Bringe die betroffene Person dazu, ein wenig auszuatmen. Das Einatmen geschieht von selbst. Nur immer wieder etwas ausatmen. Dadurch wird wieder Sauerstoff zugeführt. Es ist bald möglich noch mehr auszuatmen. Die Erfahrung, die dabei gemacht wird, dass nämlich keine Erstickungsgefahr besteht wird für zukünftige Fälle sehr wertvoll sein.
Ich habe diese Erfahrung selbst gemacht. Nach einer schweren Operation sammelte sich Wasser auf meiner Lunge und ich getraute mich nicht mehr einzuschlafen. Im Halbschlaf glaubte ich nämlich regelmässig, keine Luft mehr zu bekommen und brach in Panik aus. Sobald ich wieder ganz wach war, beruhigte ich mich sofort, da ich wusste, ich brauchte nur auszuatmen.
Die nächste Stufe besteht darin, dass man nun beginnen kann, am Ende des Atemzyklus, also sobald ausgeatmet ist, eine Atempause von mehreren Sekunden einzulegen. Es ist in diesem früheren Artikel beschrieben. Das vegetative Nervensystem bringt uns in diesen Überlebensmodus, der äusserst unangenehm ist. Diese Atemtechnik ist eine sehr effektive Methode, sich schnell zu entspannen. Probieren Sie es selbst aus.
Die Panikattacken ist man dadurch allerdings noch nicht los. Aber wenigstens für dieses eine Mal kehrt wieder Ruhe ein. Mit wenig Aufwand lassen sich Panikattacken jedoch völlig auflösen. Dazu braucht es jedoch eine detaillierte Anleitung, was den Rahmen hier sprengen würde.