Wozu Hypnose und was ist das eigentlich?
Hypnose ist generell ein Geisteszustand, der sich auszeichnet durch eine erhöhte Aufmerksamkeit, gepaart mit einer tiefen Entspannung. Diesen Zustand erreichen wir täglich mehrmals ganz spontan und er ist etwas völlig Normales, man nennt es dann eine Alltagstrance. Trance ist die Bezeichnung des Zustand des In-Hypnose-seins.
Springt beispielsweise zwischen parkierten Autos unerwartet ein Kind vor mein fahrendes Auto, so erlebe ich einen plötzlichen Zustand von großer Geistesgegenwart. Dies ist ein Trancezustand, auch wenn dabei Entspannung eher abwesend sein mag.
Es ist zu unterscheiden zwischen Showhypnose und klinischer Hypnose.
In der Showhypnose werden die große Bereitschaft einer Versuchsperson, sowie Überraschungsmomente dazu genutzt, sehr schnell in diesen Zustand zu kommen. Die Trance ist dann meistes sehr tief und die Versuchsperson bereit dazu, die verrücktesten Dinge zu vollführen.
Allerdings können in diesem Zustand auch belastende Erinnerungen geweckt werden, was zu Komplikationen führen kann. Der psychologisch ungeschulte Showhypnotiseur kann dabei der hypnotisierten Person nicht die angemessene Hilfe anbieten. Showhypnose ist deshalb fragwürdig.
Dieselben Methoden werden manchmal auch in Coachings angewendet. Wenn der Coach psychologisch geschult ist, mag das gehen.
In meiner Praxis kommt klinische Hypnose zur Anwendung. Der Hypnotisand (die hypnotisierte Person) soll dabei bei vollem Bewusstsein bleiben und einen guten Zugang zu seinem unbewussten Wissen erhalten. Dabei wird dieser große Wissensschatz, der im Alltag nicht zugänglich ist, erschlossen. Ziel dabei ist, für das Problem die eigene, höchst persönliche Lösung zu finden, und versteckte Fähigkeiten zugänglich zu machen.
Der psychologisch geschulte Hypnotiseur spricht sozusagen mit dem Unbewussten des Hypnotisanden, um seine Ressourcen zu aktivieren, ohne ihn zu beeinflussen.
Paracelsus sagte, dass in jedem Menschen ein innerer Arzt steckt. Genauso sagt der Therapeut, der in Ericksonscher Hypnotherapie geschult ist, dass die Lösung für seine Probleme im Klienten selber stecken.
Es kann sein, dass nach einer solchen Hypnosesitzung alles vergessen ist und ausschließlich unbewusst wirkt, genauso, wie alles bis ins Detail erinnert werden kann. Hypnose allein ist noch keine Therapie. Sie wird immer dazu eingesetzt, um verschiedene Therapieformen oder Techniken zu begleiten und zu verstärken.
Es lassen sich die unterschiedlichsten Ziele erreichen, von denen viele aber auch ohne Hypnose erreicht werden können. Die Hypnose dient dann als Beschleuniger oder Katalysator. Dies vor allem auch dann, wenn der Verstand, wie das so oft passiert, alles meint besser zu wissen, und in eine „Ja aber“-Haltung verfallen ist. Die Hypnose verändert dann das Erleben und erweitert die Sicht auf neue Möglichkeiten des Umgangs mit einem Problem.
Grundsätzlich kann der Verstand psychische Probleme nicht lösen, sonst bräuchte man ja nur genügend Ratgeber zu lesen, was bekanntlich nicht viel verändert. Es kommt darauf an, etwas wirklich zu erleben. Hypnose verhilft dazu, tatsächlich im veränderten Bewusstseinszustand in ein intensives Erleben zu kommen, das Veränderungen bewirkt.