Resilienz gegen Stress, bezeichnet die Fähigkeit, Stress zu widerstehen, bzw. erfolgreich damit umzugehen. Damit wollen wir in erster Linie das Immunsystem entlasten, aber auch längerfristig einen brauchbaren Umgang mit der Krise finden.
Es reicht es nicht mehr, einer Panik kurzzeitig Abhilfe zu verschaffen. Es braucht eine Strategie, welche man erlernen kann und mit der man gut über die Runden kommt. Wie wird man resilient in Bezug auf Stress?
Nachfolgend die Zusammenfassung einer Strategie, die von Dr. Jeff Zeig beschrieben wird, Gründer und Direktor der Milton Erickson Foundation, Therapeut und persönlicher Schüler von Milton H. Erickson.
Er teilt die Strategie in fünf Komponenten auf, deren Reihenfolge nicht zwingend ist.
- Information
Handelt es sich um eine reale oder um eine irreale Gefahr?
Im Moment ist dies schwer zu unterscheiden. Irreal ist, wenn nur in der Vorstellung vorhanden. Da denkt man sofort, aber man muss doch, indem man sich vorstellt, vorausschauen, um rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen. Richtig. Aber zu fürchten braucht man sich deswegen nicht, sondern man trifft Vorkehrungen. Dieses „Was wenn…?“ blockiert nur. Beim 10. „Was wenn…?“ löst es eine Panikattacke aus. Damit ist niemandem geholfen. - Bewusst machen, wo im Körper eine Spannung entsteht. Kann ich sie verstärken? Wenn ja, dann kann ich sie auch abschwächen.
Im Hauptteil dieses Abschnitts beschreibt er eine Technik: Dort wo die Spannung am stärksten ist, spanne jene Muskeln an. Aber auch andere Muskelpartien eignen sich dafür. Drei Sekunden voll anspannen, dann einen tiefen Atemzug tun und alles mit dem Ausatmen loslassen. Wichtig: Die Aufmerksamkeit vom Auslöser der Spannung (fast immer Gedanken) weg auf diesen Anspannungs-Entspannungs-Loslass Zyklus richten. - Dies ist mein Lieblingsteil. Er enthält eine Selbsthypnose, die von der Ehefrau von Milton Erickson, Betty, entwickelt wurde. Machen Sie das!
Man begibt sich dabei vollständig in die Gegenwart. Gedanken sind immer entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Die Gegenwart ist das, was man gerade erlebt, dazu braucht es keine gedankliche Vorstellung. Und nun zur Übung:
Nehmen Sie bewusst wahr, wo Sie sich gerade befinden. Dabei gehen Sie durch folgenden Prozess, indem Sie sich bewusst machen:
1. Was höre ich? Z.B. meinen Atem, jemanden reden…
2. Was sehe ich? Z.B. meine Hände, das Büchergestell…
3. Was fühle ich? Z.B. meine Füsse am Boden, den Kragen
Jeder Punkt wird mit verschiedenen Objekten wiederholt, zuerst drei Mal, dann zwei Mal, dann ein Mal. Die Objekte dürfen sich auch wiederholen.
Dies dient dazu, den Verstand, die Gedanken, loszulassen und bei den Sinnen anzukommen. Damit kommen Sie in einen Zustand der Wahl und sind nicht mehr den Stressoren ausgeliefert. Sie können etwas bewegen. Beispielsweise zu Schritt 4 übergehen. Wenn Sie den weniger mögen, gleich zu Schritt 5. Schritt 4 unterstützt Schritt 5 jedoch. - Safe Place, in der Phantasie einen sicheren Ort aufsuchen. Entweder ein Ihnen bekannter Ort oder ein Phantasieort. Und hier ohne Wiederholung dasselbe wie unter Punkt 3: ¨Was höre ich, was sehe ich, was fühle ich?“ Verstärken Sie diese Sinnesempfindungen und vergegenwärtigen Sie sich diese. Dann nehmen Sie einen tiefen Atemzug und verankern sie in Ihrer Erinnerung zur jederzeitigen Verfügung.
- Jetzt ist es wichtig, ins Handeln zu kommen. Was muss ich jetzt für mich tun (Social Distancing), wie muss ich mit diesem Virus umgehen? Was für Vorkehrungen sind zu treffen, was sind die Vorschriften? Aber auch für meine Familie, Mitbewohner, meine Mitarbeiter oder Kollegen, für andere, z.B. Risikogruppen. Wir wissen, dass wir nicht nur an uns denken sollen, sondern auch an andere, die auch noch etwas zu Essen finden möchten oder WC-Papier… Und die sich geschützt und sicher fühlen sollten. Es kann sich dabei um unsere Liebsten handeln, aber auch um andere, zu denen wir vielleicht etwas netter und hilfsbereiter sein sollten.
Dies ist der Ausgangpunkt wo ich eine Verpflichtung eingehe, wie ich das alles machen werde. Dies findet nicht unbedingt gedanklich statt, das ist mehr ein Körpergefühl, vielleicht auch Verantwortungsgefühl, Charakter. Und Verpflichtungen, auch unbewusste, sind unbedingt einzuhalten. Sonst funktioniert das Leben nicht.
Das wär’s. Wer Jeff Zeig vollumfänglich dazu hören möchte, das Video dauert 17 Minuten und ist erreichbar unter diesem Link.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Resilienz und ein starkes Immunsystem.