Überfallartig Atemnot, Erstickungsgefühle, Zittern, weiche Knie, Taubheitsgefühle, Herzrasen, Hyperventilation, Schwindel, Kloss im Hals, Angst zu sterben, diese Symptome sind typisch für Panikattacken.
Sie treten selten bei jüngeren Menschen auf, ab der Pubertät kann man aber in jedem Alter davon betroffen sein. Üblicherweise nimmt die Häufigkeit ständig zu, oft beginnt es mit spezifischen Ängsten, wie Redeangst oder Angst vor engen Räumen, die sich dann bis zur Panikattacke steigern.
Erstaunlicherweise für Betroffene treten Panikattacken aber auch ohne ersichtlichen Grund auf.
Es lohnt sich, das Problem rasch anzugehen, denn die Lebensqualität ist in erschreckendem Ausmaß beeinträchtigt. Viele befürchten eine Herzattacke oder etwas Ähnliches und suchen so rasch wie möglich eine Klinik auf. Dort findet man dann keine körperlichen Ursachen und wird vielfach an einen Psychiater verwiesen, der dann entsprechende Medikamente zur Hand hat.
Die Medikamente sind aber oft auch nicht die ultimative Lösung. In der psychologischen Praxis zeigt sich dann, dass es sich bei „grundlosen“ Panikattacken oft um Ängste handelt, welche vom Betroffenen aus meist sozialen Gründen nicht eingestanden werden dürfen.
Beziehungsproblematiken spielen dabei häufig eine wesentliche Rolle. Junge Menschen, welche eine frühe Scheidung der Eltern erlebt haben, müssen oft erleben, dass sich diese erbittert befeinden. Selbstverständlich führt dies zu verschiedenen, oft schweren Konflikten, die natürlich auch mit Ängsten verbunden sind.
In einem Loyalitätskonflikt – das Kind liebt trotz allem beide Elternteile – wenn es zum Beispiel zum Streit zwischen einem Elternteil und dem Kind kommt, wird das Kind unter verschiedenen Ängsten leiden, die aber meistens geleugnet werden. Das Leugnen findet oft auch unter dem Aspekt der Loyalität statt, vor allem bei jungen Erwachsenen. Es findet eine Verschiebung der Angst, ähnlich wie bei einem psychosomatischen Leiden, statt. Die Angst wird unterdrückt und sie verschafft sich Luft in Form einer Panikattacke.
Es gibt auch Situationen, gerade bei äußerst erfolgreichen und furchtlosen Männern, wo zwar versteckte Ängste vorhanden sind, die dem Betroffenen oft gar nicht bewusst sind. Er darf jedoch niemals Angst zeigen. Die Lösung besteht für das Unbewusste darin, krank zu werden, d.h. scheinbar völlig unbegründete Panikattacken zu entwickeln. Er kann ja nichts dafür, das kommt einfach so, in unmöglichen und auch ganz unerwarteten Momenten.
Will man auf Medikamente verzichten, so liegt die Lösung in einem kombinierten Vorgehen. Die Problemsituationen werden aufgearbeitet und gleichzeitig wird die Panikattacke wie eine „normale“ Angststörung behandelt, s. auch Thema Panikattacken